HerzCheck: Ablauf und Vorteile für Ärzt:innen
In diesem Video erklären wir, wie das Projekt HerzCheck genau funktionierte und wie Ärztinnen und Ärzte daran teilnehmen konnten. Außerdem fassen wir zusammen, welche Vorteile Mediziner:innen von einer Teilnahme an HerzCheck hatten.
Das Projekt HerzCheck
HerzCheck verfolgte das Ziel, eine Herzinsuffizienz bei Patientinnen und Patienten mit Risikofaktoren frühzeitig zu erkennen. HerzCheck ermöglichte eine moderne Herzinsuffizienz-Diagnostik an ausgewählten Kliniken und ambulanten Einrichtungen im ländlichen Raum. In mobilen MRT-Einheiten (MRT-Trailer; hochmoderne LKW-Spezialkonstruktionen) wurden moderne Herz-MRT-Untersuchungen vor Ort durchgeführt und via Telemedizin von Ärztinnen und Ärzten mit langjähriger Erfahrung begleitet.
In dem Innovationsfondsprojekt wurden mehr als 4.500 Patient:innen in ländlichen Regionen Ost- und Norddeutschlands in einem Zeitraum von rund zwei Jahren untersucht. Bei fast einem Viertel wurde mithilfe modernster MRT-Diagnostik eine sogenannte subklinische Herzinsuffizienz festgestellt, bei der sich die Herzfunktion verschlechtert hat, aber noch keine Symptome auftreten. Betroffene wurden im Schnitt fast sieben Jahre früher identifiziert als Herzschwäche-Patient:innen einer Kontrollgruppe von rund 8.500 Patient:innen, die mit herkömmlichen Methoden untersucht wurden (alle Ergebnisse hier).

In einem Folgeprojekt untersuchen wir ab Herbst 2025, ob moderne Herz-MRT-Untersuchungen auch in Ballungsräumen helfen können, eine asymptomatische Herzschwäche schneller zu erkennen. Teilnehmende Patient:innen können sich in Hamburg, Berlin, Köln, Frankfurt/Main oder München untersuchen lassen.
Wer konnte teilnehmen?
Teilnehmen konnten alle Patientinnen und Patienten, die die in der Abbildung genannten Voraussetzungen erfüllten.
Nicht teilnehmen konnten Patientinnen und Patienten, bei denen eine symptomatische Herzinsuffizienz oder bei denen bereits eine bekannte reduzierte Ejektionsfraktion (HFrEF) vorlag.

Ablauf
Ärzt:innen, die am Projekt HerzCheck teilgeommen haben, erhielten zunächst ein Starterpaekt. Dieses Infopaket beinhaltete alle wichtigen Informationen und Teilnahmeerklärungen für Sie sowie für Ihre Patientinnen und Patienten inkl. Informationen zu den Standorten und zur Terminvereinbarung.
Ihre Patientin oder Ihr Patient erhielt an einem der gewählten Standorte eine kurze, etwa 10- bis 15-minütige Herz-MRT-Untersuchung im mobilen MRT, begleitet von medizinischem Personal. Hierbei wurde u. a. ein neuartiger MRT-Parameter, der linksventrikuläre globale longitudinale Strain (GLS), erfasst. Der GLS ermöglicht eine sehr genaue, objektive (d. h. untersucherunabhängige) Beurteilung der linksventrikulären Funktion.
Zusätzlich erfolgte vor Ort eine Blutabnahme sowie die Ausgabe von Fragebögen. Die gewonnenen Untersuchungsdaten wurden im Deutschen Herzzentrum der Charité ausgewertet. Den vollständigen Untersuchungsbefund inklusive MRT- und Laborbefund erhielten die teilnehmenden Ärzt:innen und Patient:innen. Je nach Projektgruppe beinhaltete der Befundbericht weitere Handlungsempfehlungen.
Ein Teil der Patientinnen und Patienten erhielt nach 12 Monaten einen Kontroll-MRT-Termin (s. Grafik unten). Die Ergebnisse der beiden Untersuchungen wurden im Projekt miteinander verglichen.

Ihre Vorteile
- Teilnehmende Ärzt:innen konnten ihren Patientinnen und Patienten im Projekt HerzCheck eine hochmoderne kardiale MRT-Diagnostik zur Früherkennung der asymptomatischen Herzinsuffizienz in Wohnortnähe anbieten.
- Sie erhielten für alle im Rahmen des Projekts betreuten Patientinnen und Patienten eine Aufwandsentschädigung.
- Der zeitliche Aufwand für Sie als Ärztin oder Arzt war gering.
- Sie erhielten eine erstklassige fachliche Beratung durch ein externes kardiologisches Expertenzentrum (Herz- und Gefäßzentrum Bad Bevensen).
- Nach der MRT-Untersuchung erhielten Sie und Ihre Patientinnen und Patienten einen Befundbericht inklusive MRT-Auswertung und Laborparametern. Je nach Projektgruppe erhielten Sie und ihre Patientinnen und Patienten ggf. einen noch ausführlicheren Befundbericht mit weiteren Handlungsempfehlungen vom Deutschen Herzzentrum der Charité.

Vorteile für Ihre Patientinnen und Patienten
- Wohnortnahe kardiale MRT-Untersuchung
- Patientenfreundlicher, gut verständlicher MRT-Befund
- Frühzeitige Erkennung einer möglichen Herzinsuffizienz
- Frühzeitige leitliniengerechte Therapiemöglichkeiten
- Mögliche Verbesserung der Prognose
- Mögliche Steigerung der Lebensqualität
- Verbesserte medizinische Versorgung durch Telemedizin
- Online-Präventionsprogramme für Präventionsgruppe über die Präventions-App „BNK CardioCoach“
- Patientenhotline zum Projekt
Wenn Sie sich über HerzCheck informieren wollen, schicken Sie uns bitte eine Anfrage an herzcheck@dhzc-charite.de. Gerne melden wir uns auf Wunsch bei Ihnen telefonisch zurück.
Informationen zum Projekt HerzCheck erhalten Sie von uns per E-Mail an herzcheck@dhzc-charite.de. Unter dieser E-Mail-Adresse können Sie auch ein Starterpaket anfordern, wenn Sie am Projekt teilnehmen wollen.
Das Starterpaket enthält alle wichtigen Unterlagen zum Projekt: u.a. ein Informationsblatt für Sie, den Vertrag zur Teilnahme an HerzCheck sowie eine Beitrittserklärung. Wir senden Ihnen das Starterpaket gern postalisch zu.
Bitte sprechen Sie die für das Projekt in Frage kommende Patientinnen und Patienten an und prüfen Sie die Ein- und Ausschlusskriterien.
- Einschluss: 40-69 Jahre, Diabetes mellitus UND/ODER Niereninsuffizienz UND/ODER arterielle Hypertonie UND/ODER Hypercholesterinanämie UND/ODER Raucher UND/ODER Adipositas
- Ausschluss: symptomatische Herzinsuffizienz