Herzschwäche sichtbar machen

15. September 2025

Mit „HerzCheck“ bringt das Deutsche Herzzentrum der Charité (DHZC) moderne MRT-Diagnostik in deutsche Großstädte – für eine frühere Erkennung und bessere Behandlung von Herzinsuffizienz. Jetzt ist das Projekt in Berlin gestartet.

Eine Herzinsuffizienz – vereinfacht Herzschwäche genannt – betrifft mehr als vier Millionen Menschen in Deutschland. Wird die Erkrankung frühzeitig erkannt und gezielt behandelt, können Lebensqualität und Lebenserwartung der Patient:innen gesteigert und lange Krankenhausaufenthalte vermieden werden. Hier setzt das Projekt „HerzCheck“ des Deutschen Herzzentrums der Charité (DHZC) an: Mit innovativen Herz-MRT-Untersuchungen soll eine Herzinsuffizienz bereits in ihrer frühen Verlaufsform erkannt werden, wenn die Patient:innen oft noch keine Beschwerden haben. Mit dem Einschluss der ersten Patient:innen ist das Projekt jetzt in Berlin offiziell gestartet.

Das Projekt im Überblick

„HerzCheck“ bringt stationäre oder mobile MRT-Einheiten in insgesamt fünf deutsche Großstädte. Teilnehmende Patient:innen werden in Hamburg, Berlin, Köln, Frankfurt/Main oder München von geschultem medizinischen Personal untersucht. Im Zeitraum von Mitte September bis Mitte Dezember 2025 sollen insgesamt 450 Patient:innen untersucht werden.

Vier Personen in medizinischer Kleidung stehen um ein MRT-Gerät in einem Krankenhausraum. Zwei Personen tragen blaue Kittel, eine Person trägt einen weißen Kittel und eine Person trägt ein weißes Oberteil. Das MRT-Gerät befindet sich im Hintergrund.
Das HerzCheck-Studienteam des DHZC.

Die Ergebnisse werden von erfahrenen Ärzt:innen des DHZC begleitet und ausgewertet. Dabei wird geprüft, ob eine frühzeitige Herz-MRT-Untersuchung dazu beitragen kann, die Prognose und Lebensqualität von asymptomatischen Patient:innen mit neu diagnostizierter Herzinsuffizienz zu verbessern. Die teilnehmenden Patient:innen und Mediziner:innen erhalten einen ausführlichen Befundbericht mit Empfehlungen für die weitere Therapie.

Die Teilnahmevoraussetzungen

Patient:innen im Alter von 40 bis 69 Jahren, die an Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht, erhöhten Blutfetten (Hyperlipoproteinämie) und/oder Niereninsuffizienz leiden oder rauchen und bei denen bisher keine Herzinsuffizienz festgestellt wurde, können sich im Rahmen des Projekts untersuchen lassen. Die Teilnahme an der MRT-Untersuchung wird von der zuständigen Ärztin bzw. dem zuständigen Arzt organisiert. Termine sind außerdem über die Projektwebsite buchbar: https://www.herzcheck.org/kontakt/

Die Vorgängerstudie

Das Projekt knüpft an die Untersuchungen der ersten Projektphase von „HerzCheck“ an: Über einen Zeitraum von vier Jahren wurden mehr als 4.500 Patient:innen an insgesamt 12 ländlichen Standorten in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern untersucht. Bei fast einem Viertel wurde mithilfe modernster MRT-Diagnostik eine sogenannte subklinische Herzinsuffizienz festgestellt, bei der sich die Herzfunktion verschlechtert hat, aber noch keine Symptome auftreten. Betroffene wurden im Schnitt fast sieben Jahre früher identifiziert als Herzschwäche-Patient:innen einer Kontrollgruppe von rund 8.500 Patient:innen, die mit herkömmlichen Methoden untersucht wurden.

Das Projektziel

„Mit dem „HerzCheck“-Folgeprojekt möchten wir zu einer sektorenübergreifenden, hochmodernen medizinischen Versorgung der Bevölkerung in der breiten Fläche und einer Steigerung der Lebensqualität der Patient:innen beitragen“, sagt der Ärztliche Leiter des Projekts Prof. Dr. med. Sebastian Kelle, Leiter der Kardiovaskulären Bildgebung am Deutschen Herzzentrum der Charité (DHZC), Campus Virchow-Klinikum. „Je genauer wir regionale Unterschiede zwischen Stadt und Land kennen, desto besser lassen sich Lösungsansätze entwickeln, um die Patientenversorgung bundesweit zu verbessern und lange Krankenhausaufenthalte zu vermeiden.“

Zwei Personen stehen vor einem MRT-Gerät in einem medizinischen Raum. Eine Person trägt einen Arztkittel, die andere einen dunklen Anzug. Das MRT-Gerät ist rund und beleuchtet, ein Bett ist vor dem Gerät positioniert.
Am DHZC wird das Projekt HerzCheck von dem Ärztlichen Leiter Prof. Dr. med. Sebastian Kelle (Leiter der Kardiovaskulären Bildgebung am Deutschen Herzzentrum der Charité, Campus Virchow-Klinikum) und der Projektleiterin Dr. Gisela Thiede gesteuert.

Innovative Diagnostik: Die Magnetresonanztomographie (MRT)

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ist ein bildgebendes Verfahren, das vor allem in der medizinischen Diagnostik zur Darstellung von Struktur und Funktion der Gewebe und Organe im Körper eingesetzt wird. Mit diesen etablierten Messmethoden lässt sich eine Herzinsuffizienz zuverlässig und untersucherunabhängig feststellen.

Die MRT-Untersuchungen im Projekt „HerzCheck“ finden stationär im Krankenhaus sowie mobil in speziellen, umgebauten Trailern statt. Eine Untersuchung dauert etwa 15 Minuten. Sie ist nicht-invasiv, schmerzfrei und ungefährlich.

Die MRT-Untersuchung dauert ungefähr 15 Minuten und ist komplett schmerzfrei.

Die Projektpartner

„HerzCheck“ ist ein Projekt des Deutschen Herzzentrums der Charité (DHZC), einer international führenden Spezialklinik für Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Berlin. Das DHZC setzt das Projekt mit freundlicher Unterstützung der AstraZeneca GmbH, Hamburg sowie der Stiftung Deutsches Herzzentrum um. Die Nationale Herz-Allianz und die Deutsche Herzstiftung e.V. haben die Schirmherrschaft für das Projekt übernommen.

Dieser Artikel ist von HerzCheck.org

HerzCheck ist ein vom Deutschen Herzzentrum der Charité (DHZC) initiiertes Modellprojekt zur frühzeitigen Diagnostik der Herzinsuffizienz mithilfe der kardialen Magnetresonanztomographie (Herz-MRT). Das Projekt geht im Herbst 2025 in die nächste Phase.

Schreiben Sie einen Kommentar