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April 5, 2023

Nach fast 5.000 MRT-Untersuchungen:
Erfolgreicher vorläufiger Abschluss des HerzCheck-Projekts

05. April 2023

Mit Hilfe umgebauter Lkw ermöglicht „HerzCheck“ MRT-Untersuchungen in ländlichen Regionen Brandenburgs und Mecklenburg-Vorpommerns, um eine Herzschwäche frühzeitig erkennen und zielgerichtet behandeln zu können. Seit Sommer 2021 wurden an zwölf Standorten knapp 5.000 Patient:innen untersucht. Jetzt wird das Projekt vorläufig abgeschlossen.  

Das Projekt „HerzCheck“ erzählt eine Erfolgsgeschichte: Im Sommer 2021 wurde am Sana Krankenhaus Templin der erste Standort für HerzCheck-Untersuchungen eröffnet. In den folgenden Monaten kamen noch elf weitere Standorte in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern dazu. Mehr als 100 niedergelassene Ärztinnen und Ärzte aus den Regionen haben das Projekt aktiv unterstützt und einigen ihrer Patient:innen eine Untersuchung im mobilen MRT empfohlen. Bis heute wurden im Rahmen des Projekts knapp 5.000 HerzCheck-MRT durchgeführt. Nach knapp zwei Jahren wurde die Untersuchungsphase nun in Templin beendet.

Das Besondere des Projekts: „HerzCheck“ bringt modernste Diagnostik und fachkundiges medizinisches Personal auch in dünn besiedelte Regionen; also genau dorthin, wo es häufig weder genügend Fachkräfte noch die passenden medizinischen Geräte gibt. Vor Ort können sich Patient:innen in mobilen „HerzCheck“-Trailern per Magnetresonanztomographie (MRT) untersuchen lassen. „Wir freuen uns, dass so viele Risikopatient:innen unser Diagnostikangebot in Anspruch nehmen wollten“, sagt HerzCheck-Konsortialführer Prof. Dr. med. Sebastian Kelle, Kardiologe und Leiter des Bereiches für kardiale Bildgebung am Deutschen Herzzentrum der Charité (DHZC). Er fügte hinzu: „Wir danken allen Partnern, den niedergelassenen ärztlichen Kolleginnen und Kollegen sowie den Kliniken und ambulanten Einrichtungen in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, herzlich für die hervorragende Zusammenarbeit.“

Ziele und Vorteile des Projekts

Ziel von „HerzCheck“ ist es, eine Herzinsuffizienz bei Risikopatientinnen und -patienten frühzeitig zu erkennen und so deren Prognose und Lebensqualität zu verbessern. Zudem können hohe Folgekosten einer erst spät diagnostizierten Herzinsuffizienz häufig deutlich gesenkt oder sogar vermieden werden. Den Betroffenen bleiben belastende Krankenhausaufenthalte häufig erspart. Mit der Möglichkeit moderner medizinischer Versorgung will „HerzCheck“ auch einen Beitrag zur Stärkung der ländlichen Regionen als Raum zum Leben und Arbeiten leisten.

HerzCheck-Standorte

Bei den Projektstandorten, an denen mobile MRT-Untersuchungen des Herzens möglich waren, handelt es sich um die brandenburgischen Orte Templin, Senftenberg, Frankfurt (Oder), Neuruppin, Eberswalde, Forst und Potsdam. In Mecklenburg-Vorpommern konnten sich Patient:innen in Wolgast, Ueckermünde, Stralsund, Wismar und Rostock untersuchen lassen. Da die Untersuchungsphase nun vorerst abgeschlossen ist, können leider keine Terminanfragen mehr bearbeitet werden.

Ablauf der Untersuchung und Auswertung

Geschultes medizintechnisches Personal führt die MRT-Untersuchung durch. Die Untersuchungsdaten werden unter Beachtung aller Datenschutzvorgaben online an das Deutsche Herzzentrum der Charité (DHZC) übermittelt und dort von einem erfahrenen Team aus Ärzt:innen ausgewertet. Die behandelnden Ärzt:innen vor Ort erhalten einen ausführlichen MRT- und Laborbericht vom DHZC und können auf dieser Basis die weiteren Therapiemaßnahmen festlegen. Ein Jahr nach der Erstuntersuchung wird ein Teil der Patientinnen und Patienten mit auffälligem Befund erneut untersucht und der Therapieerfolg wissenschaftlich evaluiert.

Fortgang des Projekts

„HerzCheck“ wird über mehrere Jahre vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) gefördert. Knapp zwei Jahre der Projektlaufzeit entfallen auf die Durchführung der MRT-Untersuchungen; daraufhin werden die Ergebnisse wissenschaftlich ausgewertet. Dabei wird untersucht, ob eine frühzeitige mobile Herz-MRT-Untersuchung dazu beitragen kann, die Prognose von Patientinnen und Patienten mit Herzinsuffizienz zu verbessern.

Übersicht: Das Projekt „HerzCheck“

Das Projekt unter medizinischer Leitung des Deutschen Herzzentrums der Charité wird vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) mit über 7 Millionen Euro gefördert. Konsortialpartner sind die AOK Nordost – Die Gesundheitskasse, die medneo Deutschland GmbH als Betreiberin der mobilen MRT-Systeme und der IT-Technologie, das Herz- und Gefäßzentrum Bad Bevensen, die Universitätsmedizin Göttingen, die Universitätsklinik Köln sowie das Universitätsklinikum Heidelberg. Weitere Informationen gibt es unter www.herzcheck.org.

 

Foto: von links nach rechts:
- Anna Nolden (Projektmanagerin HerzCheck sowie Wissenschaftliche Mitarbeiterin DHZC)
- Sascha Wolf (Projektleiter medneo GmbH)
- Detlef Tabbert (Bürgermeister Templin)
- Prof. Dr. med. Sebastian Kelle (Konsortialführer HerzCheck, Kardiologe und Leiter des Bereiches für kardiale Bildgebung am DHZC)
- Harald Möhlmann (AOK Nordost)
- Doreen Kamman (KV Brandenburg)
- Maximilian Müller (DHZC)
- Rebecca Beyer (DHZC)
- Mina Cvetkovic (DHZC)

Über das Deutsche Herzzentrum der Charité (DHZC)

Das Deutsche Herzzentrum der Charité (DHZC) ist Anfang 2023 aus der Vereinigung des Deutschen Herzzentrums Berlin mit den herzmedizinischen Einrichtungen der Charité – Universitätsmedizin Berlin hervorgegangen. Zum DHZC gehören acht Kliniken und Institute an den Charité-Campus Virchow-Klinikum, Charité Mitte und Benjamin Franklin. Mit seinen 470 Betten und rund 2.500 Mitarbeiter:innen ist das DHZC eines der größten Herzzentren in Europa. In fach- und berufsübergreifenden, hochspezialisierten Teams werden Patient:innen aller Altersgruppen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen aller Schweregrade versorgt. Das DHZC betreibt das nach Fallzahlen weltweit größte Kunstherzprogramm und gehört zu den führenden deutschen Zentren für Herz- und Lungentransplantation. Auch in der Behandlung komplexer angeborener Herzfehler insbesondere bei Neugeborenen und Kleinkindern nimmt das DHZC eine internationale Spitzenstellung ein.

Über die AOK Nordost

Die AOK Nordost ist mit rund 1,7 Millionen Versicherten die größte Krankenkasse in der Region Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Sie ist ein kompetenter Partner in allen Gesundheits- und Versorgungsfragen, bietet exzellenten Service, überzeugende Leistungen und steht für qualitätsgesicherte Versorgungsprogramme. Neben der persönlichen Beratung in Servicecentern vor Ort hat die AOK Nordost auch ihr Online-Informationsangebot stark ausgebaut. Versicherte können jetzt auch via Live-Chat mit Ihrer Gesundheitskasse Kontakt aufnehmen. Über 'Meine AOK' erhalten sie zudem einen 24/7 individuellen Zugang zu ihrer AOK Nordost.

Über die medneo GmbH

medneo ist ein innovatives Unternehmen mit Hauptsitz in Berlin, das sich auf Radiology as a Service – einem neuen Betreibermodell für die Radiologie – für den ambulanten und stationären Sektor spezialisiert hat. Dabei wandelt medneo ein klassisches Hardwaregeschäft in ein Dienstleistungsgeschäft um. Die im Jahre 2011 durch André Glardon, Dr. Matthias Issing und Nicolas Weber gegründete Firma, bietet Ärztinnen und Ärzten, Krankenhäusern sowie Forschungseinrichtungen Diagnostik-on-Demand. medneo liefert klinische Bilder statt Geräte - ein revolutionärer Gedanke, der bis heute der Schlüssel für den Erfolg ist.